
Warum ist ein Lektorat so teuer?
Oft bekomme ich zu hören, dass wir Lektoren und Lektorinnen den Autoren nur das Geld aus der Tasche ziehen würden, schließlich kann ein Lektorat, je nach Umfang des Manuskriptes, durchaus mehr als 2000 € kosten.
Natürlich ist das viel Geld, das möchte ich gar nicht bestreiten. Und vielleicht fragst du dich auch, woher diese Preisunterschiede zwischen manchen Anbietern entstehen. Die Preisspanne liegt immerhin zwischen 2,00 € und 8,50 € pro Normseite. Eine Normseite entspricht dabei (bei mir) 1500 Zeichen inklusive Leerzeichen, bei manchen Anbietern auch 1600 oder 1800 Zeichen.
Warum diese preislichen Unterschiede?
Bei den unterschiedlichen Preisen ist natürlich auch vieles zu beachten. Viele Kollegen und Kolleginnen arbeiten nur nebenberuflich und möchten sich ein kleines Zubrot verdienen, weswegen diese Preise günstiger sind. Auch sind viele Neulinge sich noch unsicher, welche Preise sie anbieten möchten. Ich kenne die Unsicherheit gerade am Anfang der Selbstständigkeit, was die Preiskalkulation angeht.
Allerdings solltest du bei den Preisen auch beachten, dass bei ganz günstigen Anbietern oftmals die Qualität drunter leiden kann. Es kann ein Hinweis darauf sein, dass noch nicht genügend Erfahrungen vorhanden sind.
Bei Lektoren / Lektorinnen, die nebenberuflich arbeiten, ist zu beachten, dass Lektorate oft länger dauern können als ohnehin, da noch ein Hauptjob vorhanden ist. Das solltest du bei der Wahl des Dienstleisters auch beachten.
Du solltest dir also gut überlegen, ob du mit jemandem zusammenarbeiten möchtest, der so günstige Preise anbietet oder lieber etwas mehr investieren möchtest.
Die Preise im Lektorat
Wie also kommen die Preise im Lektorat zustande?
Wer hauptberuflich lektoriert, ist selbstständig. Was bedeutet, dass der gesamte Lebensunterhalt von dieser Tätigkeit bestritten werden muss.
Für einen Selbstständigen bedeutet das nicht nur, die normalen Kosten wie Miete, Lebensmittel usw., sondern auch Steuern, Versicherungen und Altersvorsorge muss bezahlt werden.
Man bedenke auch, dass nicht jede Arbeit bezahlt wird. Ein Selbstständiger, bzw. eine Selbstständige, die 40 Stunden in der Woche arbeitet, wird nicht – wie im Angestelltenverhältnis – für die 40 Stunden in der Woche bezahlt. Dass muss auch bei der Kalkulation beachtet werden. Keiner bezahlt einem Selbstständigen die Zeit, die in die Buchhaltung und ins Marketing gesteckt wird.
Außerdem sollte man auch beachten, dass man Rücklagen für Krankheit oder mögliche Urlaube bilden sollte.
Um von seiner Arbeit leben zu können, muss man also höhere Preise kalkulieren, sonst leidet die Qualität. Auch hier gilt: Wer zu niedrige Preise kalkuliert, muss mehr Aufträge annehmen, als man qualitativ leisten kann.
Mein Tipp an die Kollegen oder Kolleginnen:
Rechnet euch eure Lebenshaltungskosten durch, rechnet darauf noch Steuern und Sozialversicherungskosten.
Wenn ihr beispielsweise ein monatliches Nettoeinkommen von 1500 € haben wollt, solltet ihr brutto auf ca. 3000 € kommen, damit ihr davon leben könnt.
Wenn ihr den Preis dann habt, überlegt euch, wie viele Normseiten ihr im Monat bearbeiten möchtet und könnt, um gute Arbeit leisten zu können, ohne den Druck, jeden Auftrag annehmen zu müssen, um davon Leben zu können.
Das, was danach rauskommt, könnt ihr als Seitenpreis angeben.
Z.B. Ihr möchtet 3000 € brutto verdienen, dabei 500 Seiten bearbeiten. Die Rechnung: 3000 : 500 = 6,00 € die Normseite.
Möglichkeiten als Autor, Geld zu sparen
Um im Lektorat zu sparen und dem Lektor oder der Lektorin ein wenig Arbeit abzunehmen, ist es immer ratsam, das Manuskript vor der Abgabe an das Lektorat noch einmal selbst zu überarbeiten, ggfls. auch Testleser drüberlesen zu lassen.
Außerdem solltest du dir gut überlegen, was du von dem Lektorat erwartest. Es gibt auch unterschiedliche Arten von Lektoraten.
Ich beispielsweise biete auch nur Inhalts– oder nur Stillektorate an, wie viele Kollegen und Kolleginnen ebenfalls. Hier wird gezielt auf die dementsprechende Leistung geachtet. Mehr dazu findest du auf meiner Website. Auch dadurch kannst du als Autor oder Autorin Geld sparen.
Ansonsten gilt: Ein Lektorat ist eine Investition, die aber in meinen Augen unerlässlich ist, wenn du dein Buch professionell vermarkten möchtest.
Bist du noch auf der Suche nach einem Lektorat? Dann melde dich bei mir unter: anfrage@lektorat-sarah-hecht.de
Hast du noch Fragen? Dann schreib es mir gerne in die Kommentare.
