
Wie kannst du einen glaubwürdigen Charakter erstellen?
Bevor du deinen Roman überhaupt schreiben kannst, solltest du dir nicht nur Gedanken um die Handlung deines Buches machen, sondern vor allem auch um die Charaktere. Was schließlich wäre ein Buch, indem es keine starken, glaubwürdigen Charaktere geben würde?
Stell dir vor, du liest gerade ein Buch, bei dem du mit dem Hauptcharakter richtig mitfieberst und leidest. Die Reise des Protagonisten oder der Protagonistin zerreißt selbst dich und nimmt dich vollkommen gefangen. Noch Tage danach kannst du an nichts anderes mehr denken als an dieses Buch. Die Handlung muss noch nicht mal spektakulär sein und dennoch bist du so mitgenommen, weil der Charakter so perfekt geschrieben ist, dass du nicht mehr aufhören konntest zu lesen. Deswegen ist es wichtig, einen glaubwürdigen Charakter zu erschaffen.
Doch wie erstellst du jetzt so einen Charakter?
Ein Allgemeinrezept gibt es natürlich nicht. Jeder Autor, jede Autorin geht da anders ran. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest, bevor du deinen Roman schreibst.
Emotionen
Achte darauf, dass die Emotionen deiner Charaktere nicht zu sprunghaft sind. Es gibt im realen Leben mit Sicherheit Menschen, die von einer Emotion in die nächste gehen. Das mag dort auch noch in Ordnung sein. Im Buch ist so was eher anstrengend und nervig.
Das heißt nicht, dass deine Protagonisten immer nur die gleichen Gefühle haben dürfen. Ganz im Gegenteil. Achte darauf, dass sich die Emotionen immer mal ändern, aber eher im Unterbewussten.
Gefühle sollten leichte Schwankungen haben, dafür mit selteneren und umso wirkungsvolleren Extremen.
Vor allem immer an Dramaturgie, Eskalation, Wendepunkte und einen Höhepunkt dabei denken.
Bei der Beschreibung der Emotionen solltest du darauf achten, dass sich die immer gleichen Gefühle und Gedanken nicht ständig wiederholen. Das ist ermüdend und oft nervig. Es reicht, wenn du es eins oder zweimal schreibst. Auch wenn dir vielleicht wichtig ist, dass jeder Lesende weiß, was du damit sagen möchtest. Zu viele Wiederholungen schaden mehr als das sie helfen.
Aussehen
Über das Optische eines Charakters lässt sich natürlich streiten. Dem einen Leser ist es wichtig, der anderen wiederum nicht. Häng dich also nicht zu sehr an Details auf, achte aber darauf, dass du nicht innerhalb deines Manuskriptes das Aussehen deines Charakters ständig änderst.
Wenn dein Hauptcharakter beispielsweise im ersten Kapitel braune lange Haare hat und im vierten Kapitel dann plötzlich blonde, kurze Haare, um im sechsten Kapitel schwarze schulterlange Haare zu bekommen, ist das irritierend.
Lass dich hier gerne von Bekannten oder aus den Medien inspirieren. Dabei aber darauf achten, dass du nicht alles komplett übernimmst, dadurch kannst du nämlich auch Schwierigkeiten bekommen.
Charakter
Mach dir klar, welche Charaktereigenschaften deine Charaktere haben sollen. Achte auch darauf, dass deine Protagonisten und auch die Antagonisten nicht zu perfekt oder zu böse sind. Jeder Mensch hat Schwächen und auch jeder böse Mensch hat irgendeine Seite, die gut ist, oder mal war.
Nichts ist langweiliger als ein Charakter, der keine Schwachstellen hat. Niemand ist perfekt. Und niemand möchte über perfekte Protagonisten lesen.
Deine Charaktere müssen glaubwürdig sein, der Leser / die Leserin muss sich mit ihnen identifizieren können.
Tipps zur Erstellung eines Charakters
- Fertige einen Steckbrief an. Dort trägst du alles ein, was wichtig ist. Das kannst die digital oder auch analog machen. Du kannst eine Tabelle erstellen oder in Textform. Hier sind vor allem die Eckpunkt wichtig: Geburtstag, Geburtsort, Haarfarbe, Augenfarbe, Ausbildung, etc.
- Erstelle einen Lebenslauf.
– Wie ist dein Protagonist aufgewachsen?
– Welche Stärken und Schwächen hat er?
– Welche Freunde?
– Welche Macken?
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Kontraste sind von Vorteil.
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Interviewe deine Charaktere, tue so, als würdest du bei einer Zeitung oder im Fernsehen arbeiten und möchtest deinen Charakter befragen. Auch hierbei fällt dir vieles ein, was du noch verbessern kannst. Was deinem Charakter eventuell noch an Tiefe fehlt.
- Lass deinen Charakter von sich erzählen. Was hat ihn dazu bewogen, so zu werden, wie er jetzt ist? Was sind seine tiefsten Wünsche? Wovon träumt er? Was ist das Ziel des Charakters?
Solltest du noch Hilfe brauchen, dann schreib mir gerne eine Nachricht. Gemeinsam finden wir eine passende Lösung für dein Projekt.
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